Lokale und servergespeicherte Benutzerprofile

Ein Benutzerprofil ist in unserem Kontext, also in der Windows-Welt, eine Sammlung benutzerspezifischer Eigenschaften, Einstellungen, Dateien und Ordner. Die genaue Zusammensetzung hat sich im Laufe der Zeit entwickelt, wobei meist Wert auf Rückwärtskompatibilität gelegt wurde. Aktuell besteht ein Windows-Profil aus den HKEY_CURRENT_USER-Einstellungen der Registry (gespeichert in einem „Hive“ namens ntuser.dat), einigen Konfigurationsdateien und verschiedenen funktionalen Ordnern (Eigene Dateien, Anwendungsdaten und andere).

Lokale Profile

Windows 7 speichert Benutzerprofile von Hause aus lokal im Ordner C:\Users. In individuellen Unterordnern werden dort die oben genannten Benutzerdaten aufbewahrt. Das hat zumindest zwei wesentliche Vorteile: Die Dateien stehen jederzeit zur Verfügung und der Zugriff erfolgt deutlich performanter als über ein Netzwerk.

Roaming-Profile

„Roaming“ („herumstreifen“, „wandern“) beschreibt den wesentlichen Nutzen servergespeicherter Profile: Egal, von wo sich ein Benutzer anmeldet, er findet stets eine einigermaßen konsistente individuelle Arbeitsumgebung vor. Das kann sich auf den einheitlichen Desktop beschränken oder auch so weit gehen, daß alle Listen zuletzt aufgerufener Dateien und Programme, einzelne Programm- und Theme-Einstellungen überall identisch sind.

Diese in den meisten Fällen unschlagbaren Vorteile können ihren Preis haben. Vor allem, wenn zuvor jahrelang mit „historisch gewachsenen“ lokalen Profilen gearbeitet wurde, kann die Umstellung lang oder zumindest gewöhnungsbedürftig sein. Sie sollte also möglichst nicht unbedingt während einer kritischen Projektphase erfolgen.

Roaming-Profile mittels GPO

Roaming-Profile gibt es so lange wie den AD-Vorgänger Windows NT. Gleichwohl erforderten sie lange Zeit einen erheblichen Konfigurationsaufwand in vielen unterschiedlichen Systembereichen. So mußte man die Samba-Konfiguration ändern, Batchdateien für den Login bereitstellen und teilweise jeden einzelnen Benutzer für das Profil-Roaming konfigurieren. Wer vorhat, neben Windows 7-Clients auch deutlich ältere und/oder andere Systeme einzubinden, kommt um viele Schritte auch heute nicht herum. Mehr dazu steht in der Samba-Dokumentation und weiteren Anleitungen im Internet.

Windows 7 brachte speziell in diesem Punkt viele Erleichterungen. Alles, was zur Einrichtung von Roaming-Profilen zu tun ist, läßt sich mittlerweile einfach und zentral mit Hilfe von Gruppenrichtlinien (GPO) erledigen. Mehr dazu in den folgenden Abschnitten.